Der "Golfball – Effekt" bei den Gewicht Weit Disziplinen

Der sogenannte "Golfball - Effekt" sorgt immer wieder für Unruhe im Castingsport. Um es gleich vorweg zu nehmen – Das Manipulieren des Gewichts, damit es bessere Flugeigenschaften erhält, ist verboten !

 

Was ist dieser Effekt ?

Jeder hat bestimmt schon mal einen Golfball gesehen oder beim Flugzeug auf der Tragfläche die rauhe "Haifischhaut". Diese Oberflächen sind sehr rauh (Haifischhaut) oder haben eine Oberfläche mit vielen kleinen Kanten (Golfball). Beides führt dazu, daß der Luftwiderstand verringert wird. Diesen Effekt kann man auch auf ein Castingwurfgewicht übertragen. Somit fliegt ein Gewicht mit rauher Oberfläche oder Kanten an der Stirnseite weiter, als ein original, glattes Gewicht.

 

Physikalisch läßt sich das folgendermaßen erklären:

Vielen ist bestimmt der cw – Wert von Autos geläufig. Dieser Wert ist ein Maß für den Luftwiderstand und für das aerodynamische Verhalten eines Objekts in der Luftströmung. Des weiteren gibt es noch eine wichtige Kenngröße, die sogenannte Re-Zahl (Reynoldszahl). Diese Zahl umfaßt und beinhaltet Parameter wie etwa die Geschwindigkeit der Luftströmung und die Art und Dynamik der Luftströmung um das Objekt. Der cw – Wert und die Re-Zahl sind voneinander abhängig. In der Grafik ist der cw – Wert einer Kugel in Abhängigkeit der Re-Zahl aufgetragen. Dieses Modell kann man auch ganz gut auf ein Castingwurfgewicht übertragen, da die Stirnseite des Gewichts auch eine Art Kugelform hat.

Man sieht in der Grafik, in welchem Bereich sich das originale Gewicht mit der glatten Oberfläche bewegt. Beim präparierten Gewicht mit rauher oder kantiger Oberfläche wird künstlich die Re-Zahl erhöht und somit der cw – Wert entscheidend verringert.

Durch den verringerten cw – Wert hat das Gewicht weniger Luftwiderstand gegenüber einem Gewicht mit glatter Oberfläche und fliegt weiter.

Weitenunterschiede bis zu 4 m gegenüber dem originalen Gewicht, sind mit dem manipulierten Gewicht möglich.

Leider gibt es immer noch ein paar schwarze Schafe, die sich mit dieser Erkenntnis Vorteile verschaffen. Ab und zu sieht man sogar Werfer oder Betreuer, die ganz bewußt das Gewicht auf dem Asphalt der Straße aufrauhen.

Man kann nur an die Veranstalter und Kampfrichter appelieren, um diesen Verhalten ein Ende zu bereiten. Dazu reicht es auch nicht aus, daß der Veranstalter eigene Gewichte ausgibt. Nach jedem Wurf müßte der Kampfrichter das Gewicht in die Hand nehmen und kontrollieren, ob die Oberfläche bearbeitet wurde.

Ein erster Schritt in diese Richtung war die Disqualifikation eines Werfers bei der Deutschen Meisterschaft 2000 in Güstrow.

 

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